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Sterilisation der Frau

Langfristige Verhütung nach abgeschlossenem Kinderwunsch

Nach abgeschlossenem Kinderwunsch stellt sich für viele Paare die Frage nach einer dauerhaften und sicheren Verhütungsmethode. Das Angebot an Verhütungsmitteln ist sehr breit gefächert und wächst zusehends. Dennoch ist guter Rat teuer, wenn Frau auf die permanente Einnahme von Hormonen verzichten will, sich gegen eine Spirale entscheidet, nicht mit Kondomen verhüten will oder diese Verhütungsmethoden nicht ausschöpfen kann. In diesem Fall besteht die Möglichkeit einer operativen Sterilisation.

Was sollte vor einer Sterilisation bedacht werden?

Je früher sich eine Frau zu einer Sterilisation entschließt, desto größer ist das Risiko, dass sie dies später bereuen wird. Mit einer veränderten Lebenssituation, wie zum Beispiel ein Partnerwechsel, kann ein vorher abgeschlossener Kinderwunsch wieder in den Vordergrund rücken. Auch ist die Chance relativ groß, dass die Entscheidung für eine Sterilisation in einer Krisenphase später bereut wird.

Niemand sollte sich zu einer Sterilisation drängen lassen, auch nicht vom Partner, Freunden oder der Familie. Jede Frau muss selbst für sich entscheiden, ob dieser Schritt der richtige ist oder er später eventuell bereut wird.

Mit weitaus weniger Risiken und möglichen Komplikationen lässt sich eine Vasektomie beim Mann durchführen. Aus diesem Grunde sollten sich Paare mit einem definitiv abgeschlossenen Kinderwunsch die Frage stellen, ob sich die Frau oder der Mann dem Eingriff unterzieht.

Wie wird eine Sterilisation bei Frauen durchgeführt?

Diese Operation wird üblicherweise in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus – vor dem Eisprung – durchgeführt. Bei dem Eingriff wird in Vollnarkose eine Bauchspiegelung durchgeführt und dabei die Eileiter über eine Länge von mindestens 1 cm durchtrennt und verödet bzw. mit einem Clip verschlossen. Dadurch wird verhindert, dass die gereifte Eizelle in die Gebärmutter wandert und dort in Kontakt mit Spermien kommt.

Die durchschnittliche Operationsdauer beträgt etwa 30 Minuten und kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden, abhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand und den zu erwartenden Operations- bzw. Narkoserisiken. Nach dem Eingriff sollten sich die Patientinnen eine Weile schonen und auf körperliche Anstrengung verzichten.

Die Kosten für eine Sterilisation können unter gewissen Umständen von den Krankenkassen übernommen werden – üblicherweise ist der Eingriff aber selbst zu bezahlen.

Wie sicher ist die Empfängnisverhütung durch eine Sterilisation?

Die Versagerrate beträgt bei perfekter und typischer Anwendung 0 bis 0,5 Prozent. Sie ist abhängig von der gewählten Sterilisationsmethode. Das Veröden und Durchtrennen der Eileiter ist generell zuverlässiger als der Verschluss mit einem Clip. Das Risiko, trotz der Sterilisation schwanger zu werden, ist bei jüngeren Frauen etwas höher als bei älteren.

Welche Komplikationen können bei einer Sterilisation auftreten?

Wie bei jeder Operation können Komplikationen wie Blutungen durch Verletzungen von Blutgefäßen oder inneren Organen (Darm, Bauchfell), Wundheilungsstörungen und Entzündungen auftreten. Dazu kommen die allgemeinen Risiken einer Vollnarkose, wie zum Beispiel Herz-Kreislaufprobleme und ein erhöhtes Thromboserisiko, vor allem bei Eingriffen direkt nach einer Geburt.

Durch eine Sterilisation treten üblicherweise keine hormonellen Nebenwirkungen auf, dennoch sind diese nicht ganz auszuschließen, da bei der Verödung der Eileiter jene Blutgefäße verletzt werden können, die für die Durchblutung der Eierstöcke zuständig sind. Dies führt zu einer verminderten Hormonbildung und den damit verbundenen Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Müdigkeit, Reizbarkeit oder Ähnlichem.

Das Wissen um eine dauerhafte Unfruchtbarkeit kann das sexuelle Verlangen (Libido) negativ beeinflussen. In seltenen Fällen ist es deshalb möglich, dass es zu unerwarteten psychischen Problemen, sexueller Lustlosigkeit und Unstimmigkeiten in der Partnerschaft kommt.

Lässt sich eine Sterilisation rückgängig machen?

Die sogenannte Refertilisierung ist ein relativ komplizierter, teurer und aufwendiger Eingriff, bei dem die Durchgängigkeit der Eileiter wiederhergestellt wird. Realistisch betrachtet ist die Erfolgschance einer Refertilisierung ziemlich unsicher und sinkt mit dem Alter der Frauen. Zudem steigt das Risiko einer Eileiterschwangerschaft nach einer Refertilisierung deutlich an.