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Baby-Blues oder Wochenbettdepression

Was ist das und was kann ich dagegen tun?

Eine Wochenbettdepression bzw. Postpartale Depression ist eine Art der Depression, die manche Mütter im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes entwickeln können. Nach Auftreten der Symptome ist es sehr wichtig, sich möglichst schnell professionelle Unterstützung zu holen.

Im Wesentlichen wird zwischen 3 Arten von Stimmungsveränderungen nach der Geburt unterschieden:

Der Baby-Blues

Die leichteste Form ist der sogenannte Baby-Blues (Heultage). Der Baby-Blues ist eine Phase gesteigerter psychischer Empfindsamkeit und wird durch die Hormonumstellung nach der Geburt verursacht. Meist vergehen die Heultage – wie der Name schon sagt – nach wenigen Tagen wieder von selbst.

Die Wochenbettdepression bzw. Postpartale Depression

Die Symptome einer Wochenbettdepression sind mannigfaltig und sowohl körperlicher und psychischer Natur. Mehrheitlich treten sie ein paar Wochen nach der Geburt auf und können sowohl die Mutter als auch den Vater des neugeborenen Kindes betreffen. Es müssen sich nicht alle Anzeichen einer Postpartalen Depression bei jeder betroffenen Mutter manifestieren und können mitunter auch nur vereinzelt auftreten, was eine eindeutige Diagnose erschwert. So können auch unauffällige Symptome wie Kopfschmerzen, leichter Schwindel oder Konzentrations- und Schlafstörungen auf eine Wochenbettdepression hinweisen.

Die Hauptsymptome einer Wochenbettdepression sind:

Postpartale Psychose

Die Symptome einer Wochenbettdepression und einer Postpartalen Psychose unterscheiden sich kaum voneinander. Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden psychischen Krisen liegt in der Intensität der auftretenden Symptome, welche bei einer Postpartalen Psychose wesentlich ausgeprägter sind. Zusätzlich können die betroffenen Mütter Halluzinationen und Wahnvorstellungen entwickeln.

Was sind die Ursachen einer Wochenbettdepression?

Die genauen Mechanismen, die zur Entstehung einer Wochenbettdepression führen, sind noch nicht vollständig erforscht. Es gibt zwar Hinweise darauf, dass die Hormonumstellung nach der Geburt ein wesentlicher Faktor dafür ist, dennoch spielen die Hormone wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle.

Es wird vermutet, dass die familiäre und soziale Situation der Mutter das Auftreten einer Wochenbettdepression begünstigt. Ebenfalls können bereits bestehende psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Panikstörungen sowie Phobien einen wesentlichen Einfluss auf die Stimmung der Mutter im ersten Lebensjahr des neugeborenen Kindes haben. Weiters können Schlafmangel, Schreikinder oder vergangene traumatische Erlebnisse der Mutter zur Entstehung einer Wochenbettdepression beitragen.

Wie wird eine Wochenbettdepression behandelt?

Die Therapie einer Wochenbettdepression hängt vom Schweregrad der auftretenden Symptome ab. Bei einer leichten Form ist es meist schon ausreichend, wenn die Mutter Unterstützung bei der Versorgung des Babys oder Hilfe beim Haushalt erhält. Im Idealfall kommt diese Hilfe von Familienangehörigen, Freund:innen oder der Hebamme. Weiters kann hier eine Hypnosetherapie äußerst wirksam sein.

Bei schweren Fällen wird eine ambulante psychotherapeutische Behandlung in Form einer Gesprächs- oder Körpertherapie notwendig. Zur Unterstützung der Psychotherapie können auch stimmungsaufhellende und antriebssteigernde Medikamente verordnet werden. In Ausnahmefällen kann eine stationäre Behandlung indiziert sein.

Ist eine Wochenbettdepression heilbar?

Während einer Postpartalen Depression können Betroffene und Angehörige die Hoffnung verlieren, dass diese psychische Krise je wieder ausheilt. Dennoch ist die Prognose einer Wochenbettdepression sehr gut – in der Regel erholen sich die Betroffenen wieder vollständig. Ein intaktes soziales Umfeld und die Unterstützung durch Partner:in, Freund:innen und der ganzen Familie erleichtern allen jungen Eltern die erste Zeit nach der Geburt und helfen, die Symptome einer Wochenbettdepression in Zaum zu halten.

Sollten Sie die Vermutung haben, von einer Wochenbettdepression betroffen zu sein, scheuen Sie sich nicht, Kontakt mit mir oder einer anderen Ärztin Ihres Vertrauens aufzunehmen. Sie können auf meine diskrete und einfühlsame Unterstützung zählen!